Lou, eine Wiener Ägyptologin, reist in die Provence, aber nicht, um dort Urlaub zu machen. Bald stellt sich heraus, dass sie zum Begräbnis ihres französischen Vaters, den sie über 25 Jahre nicht gesehen hatte, muss und sich außerdem um seine Verlassenschaft zu kümmern hat. Unerwartet erbt sie sein verwahrlostes Haus mit Wald. Das lichtdurchflutete Idyll mit stets blauem Himmel ist zunehmend von Waldbränden und Wassermangel bedroht. Lou, die nur als Kleinkind in Frankreich, dann im konservativen Familienumfeld in Wien aufgewachsen ist, lernt ihre südfranzösischen Verwandten kennen und durch sie eine andere, chaotischere Lebensweise.
Zur erzählenden, rationalen Stimme von Lou gesellt sich manchmal eine zweite, eher assoziative Stimme, die des verstorbenen Vaters, einem ehemaligen Vertreter für Lampen und Aschenbecher aus Plastik, der einst vermeintlichen Materie der Zukunft. Der spätere Ziegenhirte und Waldarbeiter hatte als Trinker eine bürgerliche Existenz längst hinter sich gelassen.
Das Aufräumen des vermüllten Ortes und die Sanierung des Hauses mithilfe ihres Freundes Anders wird unvermutet zu einer Begegnung mit dem verlorenen Vater, dessen Bild sich Stück für Stück aus ergänzenden und widersprüchlichen Teilen zusammensetzt. Zugleich ist es auch eine Selbstverortung. Plötzlich steht Lou vor der Frage: Fortsetzung der prekären wissenschaftlichen Karriere in Wien oder trotz der Gefahren durch den Klimawandel im anderen Land ein unbestimmter Neubeginn?